giovedì 10 novembre 2011

Von Nazis und sozialen Netzwerken

Auch in Südtirol hat Facebook in der rechten Szene einen hohen Stellenwert bekommen. Die rechtsextreme Organisation "Casapound" koordiniert und wirbt auf Facebook. Aber auch deutschsprachige Rechte bekleckern den Bildschirm mit ihren rechten Phrasen: Statusmeldungen wie "dei zeugen jehovas kearn a in ofen inni", "Anders Breivik war ein Held", und Postings auf alternative Konzertveranstaltungen wie "do kannt men a massaker verunstolten", sind keine Seltenheit. Man hetzt gegen Minderheiten und politische Gegner. Man gibt sich selbstbwusst, lässt sich mit Nazishirts und Hitlergruß fotografieren. Unter "Personen die mich inspirieren" steht auch schon mal "Adolf Hitler" oder "Benito Mussolini". Nach der Verhaftungswelle im Jahre 2008 und den bis jetzt mäßigen Konsequenzen erlebt die Rechte mit der Plattform Facebook einen neuen Aufschwung.

Braune Front auf Facebook
ein Artikel von Spiegel-Online

Rechte Parteien und Bewegungen sind europaweit auf dem Vormarsch, ihre Gefolgsleute sammeln sich vor allem im Netz. Eine britische Studie hat die Online-Anhänger von Wilders, Le Pen und Co. befragt - die gaben überraschend offene Antworten.

Wer sind die Facebook-Unterstützer von Europas Rechtspopulisten? Warum klicken sie zu Zehntausenden auf den Fan-Button des niederländischen Hetzers Geert Wilders oder der rechten Freiheitlichen Partei Österreichs (FPÖ)? Was unterscheidet sie, was haben sie gemeinsam?
Eine Gruppe Wissenschaftler hat versucht, Antworten auf diese Fragen zu finden: Im Auftrag des britischen Think Tanks Demos untersuchten sie Anhänger von 14 rechtspopulistischen Parteien und Bewegungen aus insgesamt elf europäischen Ländern.
-Die braunen Facebook-Nutzer eint eine stark ablehnende, teilweise sogar hasserfüllte Haltung zu Einwanderern und Multikulturalismus - immer wieder wurde der angebliche Verlust von nationalen Werten und das "Zerstören der Landeskultur" angeführt. "Ausländer erobern unser Land", schreibt etwa ein Anhänger der Dänischen Peoples Party. "Sie haben so viele Kinder, und sie erziehen sie furchtbar."
-Das Feindbild Islam ist laut Studie umso stärker ausgeprägt, je jünger ein Studienteilnehmer ist. Während rechte Parteien früher auf Antisemitismus gesetzt hätten, sei heute "Islamhass der verbindende Faktor", kommentierte Thomas Klau vom European Council on Foreign Relations im "Guardian" - Tendenz steigend.

100.000 FPÖ-Fans
Auch ist die Studie wegen ihrer Methodik lediglich als Ergänzung zu anderen Untersuchungen zu verstehen - es machten vermutlich vor allem jene mit, die ihre Ansichten auch sonst nicht verstecken. Die Beweggründe der "verborgenen Rechten" bleiben damit unentdeckt. Aber die Erhebung beleuchtet einen Teilaspekt im Aufschwung von rechten Bewegungen in ganz Europa, gibt Einblicke in die Motive der braunen Gefolgschaft im Netz.
Selbst wenn ein Fan-Knopf auf Facebook schnell gedrückt ist: Forscher Bartlett warnte bei der Vorstellung seiner Studie davor, rechtsgesinnte Mitglieder in sozialen Netzwerken als "harmlosere Rechte" abzutun. Es wachse eine neue Generation netzaffiner Nationalisten heran. "Sie sind jung, wütend und desillusioniert - und es werden immer mehr."
Vollständiger Artikel auf Spiegel-Online: Braune Front auf Facebook

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